Einige Mäuse können uns ziemlich ärgern im Garten
Es gibt Theatergruppen und Kindergärten, die sich wie die kleinen putzigen Tierchen nennen. Leider werden die echten Wühlmäuse in unseren Gärten schnell zu kleinen Monstern, junge Obstbäume werden rillenartig an den Wurzeln benagt, Knollengemüse wird hemmungslos angefressen. Würden sie nur einzelne Pflanzen auffuttern, hätte ich persönlich keine Probleme mit ihnen. Doch was machen die Biester, sie knabbern mal hier, mal da, wo es ihnen gerade passt, bis die gesamte Gemüseernte einen Schaden hat. Eine wahre Wurzelattacke! Kein anderes Nagetier ist so effizient wie die Wühlmaus.



Wühlmäuse sind hartnäckige Nager
Die kleinen nachtaktiven Nager können je nach Art 7 bis 23 Zentimeter groß werden, und setzt man sie auf eine Waage, können schon 200 Gramm angezeigt werden, besonders bei guter Futterlage. Mittelschwere Böden, wie sie viele Gärten aufweisen, sind dabei der absolute Wohlfühlplatz für Wühlmäuse, denn hier können sie ohne Schwierigkeiten ihre unterirdischen Stollen graben. Die ovalen, flachen und kleinen Haufen, die sie aufwerfen, unterscheiden sich deutlich von den großen und kreisrunden der Maulwürfe.
Die Mäuse nutzen gerne die Gänge des Maulwurfs.
Doch benutzt die Wühlmaus gerne die Gänge des Maulwurfs, wenn sie gerade keine Lust zum Wühlen hat. Kommt auch mal vor. Die Lust am Knabbern hat sie dann aber trotzdem nicht verloren. Die Wühlmäuse nutzen die Tunnel des Maulwurfs, um ihr Unwesen auch in den tieferen Erdschichten zu treiben, der Heimat vieler Wurzeln. Während die Maus von oben nach unten gräbt, so dass ihre Röhre eher eine ovale Form hat, schaufelt der Maulwurf von rechts nach links, was zu einem breiteren Röhrenergebnis führt.

Auch werden die Gänge der Wühlmaus verschlossen, die Tür bleibt nur offen, wenn sie am Wasser liegt oder Junge im Bau sind. Die unterirdischen Gänge verlaufen im Allgemeinen in einer Tiefe von 5 Zentimetern, im Winter stellenweise bis zu 1 Meter parallel zur Erdoberfläche. Die Gesamtlänge kann bis zu 100 Metern und mehr umfassen. Die Wände sind säuberlich von Wurzeln befreit, natürlich abgefressen.
Vorratskammern der Wühlmäuse sind oft voll.
Die Maus legt Vorratskammern an, in denen sie Wurzeln, Zwiebeln, Knollen und anderes lagert. Das Weibchen bringt von März bis Oktober zwei bis vier Würfe mit bis zu zehn Jungen zur Welt (Nachwuchssorgen gibt es hier nicht). Die Youngster des ersten Wurfs werden noch im selben Jahr geschlechtsreif – man kann sich daher gut vorstellen, dass die kleinen Viecher schnell zur Plage werden können. Im unterirdischen Heim wohnt immer nur eine Familie, wobei das Männchen recht schnell das Weite sucht. Der Nachwuchs sucht sich rasch eine eigene Wohnung, bei Muttern wird es zu eng, da sie schon wieder schwanger ist. Die massive Ausbreitung im Garten ist vorprogrammiert.

Gartenfreunde hoffen oft auf einen harten Winter, denn es wird angenommen, dass bei starken Minusgraden diese Plagegeister erfrieren. Dem ist aber nicht so, Wühlmäuse graben sich dann einfach tiefer in den Boden, um der Kälte zu trotzen. Ihr Tod ist der verregnete Winter, wenn das Fell nicht trocknen will. Die Nässe setzt ihnen dann massiv zu.
Vorbeugung und biologische Bekämpfung: der Wühlmäuse
Zu den wichtigsten natürlichen Feinden der Wühlmaus gehören Wiesel, vorrangig das Mauswiesel (das habe ich schon selbst in meinem Garten umher flitzen sehen). Aber auch Fuchs, Iltis, Marder, Katze, Eulen (Schleiereule) sowie Greifvögel (Mäusebussard) stellen ihr nach. Je mehr Mäuse, je mehr natürliche Feinde (die wollen ja auch ihre Brut satt kriegen). Nur muss man den kleinen Raubtieren auch eine wilde Ecke im Garten lassen, die sie als Deckung und Unterschlupf nutzen können. Eulen sollte man in Feldscheunen Einfluglöcher anbieten, Wiesel Steinhaufen als Unterschlupf.

Noch ein Tipp:
Ein anderer Trick hilft auch: Da Wühlmäuse ein feines Geruchsorgan haben, sind sie anfällig für schlechte Gerüche. Sie können Schnaps, Fischlake, Buttersäure oder andere geruchsintensive Stoffe in den Gängen verteilen. Etwas aufwendiger, aber genauso wirksam: Zerkleinern sie Holunder, Knoblauch oder die Zwiebeln von Kaiserkronen und mischen sie das Zerteilte mit Gesteinsmehl. In den Gängen halten es die Mäuse nicht mehr aus, sie werden umgehend einen Umzug planen. Aber lassen Sie ihnen eine Fluchtmöglichkeit.
Achtung Neupflanzungen besser im Frühjahr.
Neupflanzungen sollten eher im Frühjahr geschehen, da die Pflanzen über den Winter tolle Futterpflanzen für die kleinen Nager hergeben. Auch können Sie die Pflanzen mit einem Drahtkorb sichern, das Drahtgeflecht sollte am besten verzinkt sein (Maschenweite ca. 15 Millimeter). Formen Sie den Korb um den Pflanzballen, mit dem zusammen dann die Pflanze eingesetzt wird. Ähnlich kann auch bei Zwiebeln oder Knollen verfahren werden. Im Fachhandel gibt es aber auch spezielle Gittertöpfe oder Körbe, die einen gewissen Schutz vor Wühlmausfraß bieten.
Ich empfehle zudem auch eine aufmerksame Wildkatze.

Das ist die sicherste biologische Bekämpfung.
Als wirkungslos hat sich in unserem Garten die Verwendung von Klappermühlen, Windrädern, aufgeschlagenen Flaschen oder Ultraschallgeräten erwiesen. Denkbar ist auch eine Ablenkungsfütterung mit Topinambur.
Vielleicht habt ihr ja noch eine schonende Art, um die nervenden Allesfresser aus dem Garten zu vertreiben, wir sind für jeden Tipp dankbar.
Viele Grüße und danke fürs Teilen und Liken