Lieber Pflanzenarzt Wadas, ich habe eine Frage zu meinem Rhododendron. 2017 haben wir den Garten umgestaltet und einen großen Rhododendron gepflanzt. Wir haben etliche m3 Erde ausheben lassen und mit Torf aufgefüllt. Wie man auf den Bildern sehen kann, ist die Pflanze in einer Art Halbhof, nach hinten zwischen den Fenstern des Hauses, nach vorne frei. Bis 2020 war alles in Ordnung. Rundherum grün und hat wunderschön geblüht. Seit 2021 werden die Blätter vorne immer gelber und die Pflanze verliert auch immer mehr Blätter und wird kahler. Wir dachten erst, er bekommt nicht genug Wasser und haben über die Bewässerungsanlage hinaus dazu gegossen. Das hat dann eher zu einer Verschlechterung geführt. Auch Düngen hatte eigentlich keinen Effekt. Vielleicht noch: an der Stelle sind dem Vorbesitzer des Hauses schon Bäume kaputt gegangen. Der hat aber auch mit Exoten (Palme) rumprobiert. Wir sind ratlos. Liebe Grüße, Florian Riedl
Wie sollte der Boden beschaffen sein,
Der Boden, auf dem der Rhododendron im Garten wachsen soll, sollte sehr locker und humusreich sein. Mit schweren Lehmböden können die Pflanzen nicht umgehen, da sich ihr feines Wurzelwerk darin nicht ausbreiten kann. Die Wurzeln würden regelrecht ersticken. In den meisten Gärten ist daher eine entsprechende Bodenvorbereitung oder sogar ein Bodentausch notwendig. Dafür hebt man ein Loch von mindestens 1,5 m Durchmesser und einem halben Meter Tiefe aus. In einigen Lektüren kann man auch lesen, dass das Pflanzloch mindestens dreimal so breit und doppelt so tief wie der Wurzelballen des Rhododendron sein soll. (Deutsche Rhododendron-Gesellschaft) Mit ein wenig Aufwand kann man aus den meisten Gartenböden den richtigen Untergrund bereiten. Wichtig ist, dass man die Bildung von reichlich Humus fördert. Die meisten Böden müssen dazu mit saurem, organischem Material angereichert werden. Achtung: Rhododendren sind keine Moorbeet-Pflanzen und benötigen daher auch keinen Torf! Sandige Böden sind perfekt durchlüftet, wasserdurchlässig und locker genug für feine Wurzeln, allerdings fehlt es an den nötigen Nährstoffen. Hier sollte der Boden unbedingt mit Kompost – am besten saurer Laub- oder Nadelkompost verbessert werden. Lehmböden sind für die feinen Haarwurzeln des Rhododendron absolut tödlich, weshalb man diesen Boden mit Sand auflockern und mit viel Laubkompost verbessern sollte. Waldböden sind die idealen Standorte für Rhododendron. Hier sollte man unbedingt auf Bodenverdichtung achten und bei Bedarf den Boden ein wenig auflockern. Hier hilft eine Grabegabel, am besten ringsum um die Pflanzen mit genügend Abstand in den Boden stechen und den Pflanzen mit dem Boden kurz anlüften. Staunässe ist nicht nur für viele Rhododendron gefährlich. Damit man Staunässe vermeidet, muss man die verdichteten Bodenschichten durch Auflockerung mit den passenden Gartengeräten (Erdbohrer) durchbrechen. Reicht die verdichtete Bodenschicht zu tief, so hilft nur eine Drainage, die überflüssigen Wasser ablaufen lässt.Mulchen ist unablässig
Eine Mulchschicht verhindert das Austrocknen des Bodens und der Pflanzen, gleichfalls isoliert er die Bodenschicht und die Bodentemperatur wird gleichmäßiger gehalten. Als beste geeignete Mulchschicht eignet sich eigentlich alles, was man auch am Waldboden finden kann: Laub und Baum-Nadeln, Laub und Nadelerde, kompostiertes Schreddermix oder Rindenmulch aus dem Gartencenter.Problempflanze Rhododendron?
Rhododendren fühlen sich in unserem Garten nur wohl, wenn wir ihre natürlichen Lebensbedingungen gut imitieren können. Aber auch wenn wir unsere Rhododendren noch sosehr hegen und pflegen, wenn unser Garten nicht über die idealen Bedingungen verfügt, dann werden unsere Rhododendron gelegentlich Probleme anzeigen. Zumeist finden wir gelbe Blätter, die bei gleichmäßiger Färbung oft auf Stickstoffmangel oder wie bei Ihnen auf Staunässe hindeuten. Das bedeutet, dass man bei stark durchnässten Böden für Lockerung oder Drainieren sorgen sollte. Ist der Boden aber nicht von Staunässe bedroht, so wird es sich um Stickstoffmangel handeln. Besonders nach dem Mulchen mit Material, das gerade erst verrottet, entzieht dieses für den Verrottungsprozess dem Boden Stickstoff. Ein bisschen reifer Kompost, Brennnesseljauche oder organischer Flüssigdünger kann hier helfen.Richtiges Pflanzen
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