Pflanzen durch Stecklinge vermehren.

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Heute schon an morgen denken.

Ich hoffe, ihr hattet auch ein sonniges Wochenende und konntet etwas im Garten schaffen. Ich habe jedenfalls das schöne Wetter genutzt und Stecklinge von Rosen und Weigelie gemacht.

Im Frühjahr haben wir viele Pflanzen durch Samen vermehrt. Das nennt man generative Vermehrung. Hier entsteht immer eine neue Generation, das heißt eine neue Pflanze mit eigenen Erbanlagen.

Heute habe ich Stecklinge von meiner gelb blühenden Weigelie und einer gefüllten Rosa rugosa geschnitten und in Töpfe gesteckt. Das nennt man vegetative Vermehrung. Dabei kann man einen Trieb, ein Triebstück oder ein Wurzelstück von der Mutterpflanze entnehmen und in Erde setzen. So wachsen dann neue Pflanzen mit den gleichen Erbanlagen an. Wichtig ist natürlich, gesundes Pflanzenmaterial zu nutzen. Krankheiten könnten so nämlich auch vermehrt werden.

Was ist zu tun?

Ich schneide ausgereifte aber nicht verholzte Kopfstecklinge von der Triebspitze der Pflanzen ab.

Je nach Pflanzenart lasse ich zwei bis drei Blattpaare oder auch mehr stehen. An der Mutterpflanze schneide ich den Steckling dicht über der Blattachse (Nodium) ab. Kurz vor dem Stecken kürze ich die Stecklinge ein, indem ich das Internodium vor dem Nodium entferne.

Zwischen den Blattachsen (Nodium) befindet sich das Internodium. Das ist das Teil, das keine Blätter trägt.

Wichtig!

Nur am Nodium kann sich Kallus bilden, das ist die Vorstufe der Wurzeln. Lasse ich zu viel Internodien daran, kann der Steckling faulen und wächst nicht an. Die unteren Blattpaare werden entfernt, um die Verdunstungsfläche so gering wie möglich zu halten. Bei einigen Pflanzenarten können die Blattflächen halbiert werden. Zum Beispiel beim Rhododendron.

Ich stecke meine Stecklinge in eine selbst gemischte Stecklingserde, das habe ich mir von den Bonsai-Freunden abgeschaut.

Stecklingserde selbst gemacht, wie?

Ein Teil torffreie Erde und drei Teile Gesteinserde (Bims, Lava und Zeolith). Dieses Gemisch wird feucht in Töpfe gefüllt und angedrückt.

Mit einem Steckholz werden Löcher gedrückt und die Pflanzenteile gesteckt und angedrückt. Wichtig ist, dass der Steckling fest sitzt. So, jetzt noch kräftig angießen.  In den ersten Tagen müssen die Stecklinge vor starker Sonneneinstrahlung geschützt werden, sie dürfen niemals austrocknen. Ich muss meine Pflanzen regelmäßig auf welke oder faule Blätter kontrollieren und ggf. entfernen, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Wenn meine Pflanzen Wurzeln gemacht haben, muss ich die jungen Pflanzen in diesem Jahr vor zu starken Frösten schützen. Im nächsten Jahr aber werden es vollwertige Pflanzen für meinen Garten. Übrigens gibt es wenige Pflanzen, die nicht auf diese Weise vermehrt werden können. Versucht es doch auch einmal. Übung macht den Meister.

Also euch allen einen grünen Daumen und bis zum nächsten Mal. Euer Pflanzenarzt 

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