Der Winterschnitt ist eine wesentliche Pflegemaßnahme für deine Kernobstbäume, dazu gehören Apfel- und Birnbäume. Er fördert das Wachstum, verbessert die Fruchtqualität und hilft, Krankheiten zu vermeiden. Hier sind einige Tipps und Anleitungen, um deinen Baumschnitt effektiv zu gestalten und zu lernen, wie du richtig dein Kernobst schneiden kannst.

Mit ein wenig Übung kann jeder sein Obstgehölz selbst schneiden. So ein Obstgehölz verzeiht uns fast jeden Fehlschnitt und zeigt uns mit der Reaktion im nächsten Jahr, was wir falsch gemacht haben. Es gibt jedoch einige Regeln, die wir wissen sollten, das bringt auch den unerfahrenen Gartenfreund ein Stück weiter.

Warum im Winter Kernobst schneiden?
Das Schneiden im Winter, auch “Winterschnitt” genannt, hat mehrere Vorteile:
- Ruhephase der Bäume: Im Winter sind die Bäume in ihrer Ruhephase, was bedeutet, dass sie weniger anfällig für Stress und Krankheiten sind.
- Bessere Sichtbarkeit: Ohne Laub ist die Struktur des Baumes leichter zu erkennen, was das Schneiden erleichtert.
- Förderung des Wachstums: Der Winterschnitt regt das Wachstum neuer Triebe im Frühjahr an.
Tipps zum Kernobst schneiden

1. Die Bäume entwickeln immer ihre stärkste Kraft an den höchstgelegenen Knospen. Es ist egal, ob es ein Trieb ist oder der ganze Baum.
2. Auf einem starken Rückschnitt erfolgt ein starker Austrieb. Bei einem ungleichmäßigen Rückschnitt ist der Austrieb am höchsten Punkt am stärksten
3. Nicht überall an deinem Obstbaum werden Fruchtknospen gebildet. Ein einjähriger Trieb, Wasserschosser, hat nur Blätter. Das zweijährige Holz treibt bereits Blüten, bleibt aber meistens ohne Frucht. Erst das dreijährige Holz hat Fruchtspieße und ist fruchttragend. Fruchtholz wird an waagerechten Zweigen gebildet. So entsteht ein Asimilationsstau und das Holz wird Fruchtspieße anlegen.

4. Du solltest zum Schneiden nur scharfe und saubere Werkzeuge verwenden.
5. Du darfst nicht bei hohen Minustemperaturen schneiden.
Schritte zum Schneiden

6. Grundsätzlich werden alle nach innen zeigenden Äste entfernt. Sie bekommen kein Licht und verhindern außerdem das schnelle Abtrocknen der Blätter am Baum. Wassertriebe solltest du an der Basis entfernen. Zu eng wachsende Äste werden ebenfalls entfernt. Die stärksten Triebe mit der gewünschten Richtung bleiben natürlich am Baum. Schau immer mal deinen Baum von weitem an, denn Schönheit ist auch wichtig. Die Wuchsform, eine gleichmäßige Pyramidenform (es gibt aber auch andere Formen) sollte erhalten bleiben.

- Nicht zu viel auf einmal: Entfernen Sie nicht mehr als ein Drittel der Baumkrone, um den Baum nicht zu schwächen.
- Schnittwinkel beachten: Schneiden Sie immer knapp über einer nach außen gerichteten Knospe in einem leichten Winkel, um das Wasser abfließen zu lassen.
- Regelmäßigkeit: Schneiden Sie regelmäßig, um die gewünschte Form zu erhalten und das Wachstum zu kontrollieren.
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7. An den Ästen befinden sich sogenannte Augen, an denen wieder ein neuer Austrieb erfolgen wird. Beim Einkürzen wird bis auf ein zuvor ausgesuchtes Auge zurückgeschnitten. So können wir beeinflussen, wie der Trieb weiter wachsen soll. In die Richtung, in die das Auge zeigt, wird ein neuer Astaustrieb erfolgen. Die Augen werden meistens nach außen abgeleitet. Wichtig ist, keinen Aststummel stehenzulassen. Größere Wunden kannst du mit Wundpflaster verschließen, um Krankheiten zu verhindern.

Durch das Beachten dieser Schritte und Tipps können Sie den Ertrag und die Gesundheit Ihrer Kernobstbäume erheblich verbessern und sich auf eine reichhaltige Ernte im kommenden Jahr freuen.
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