Wir wollen unseren Apfelbaum, den passenden Schnitt zukommen lassen. Im Internet, in vielen Gartenzeitschriften und Büchern stehen Anleitungen für den Baumschnitt, die entweder schwer zu verstehen sind oder nicht zu den gewünschten Resultaten führen.

Ich möchte heute euch meine Art zeigen, wie ich den Apfelbaum schneide.
- Zunächst Grundsätzliches zum Apfelbaumschnitt:
Bäume, die du jahrelang verkehrt geschnitten hast, kann kein Fachmann in einem Jahr wieder hinbiegen.
Der Obstbaumschnitt ist ein Dauerauftrag, der jedes Jahr wiederholt werden soll.
Entweder wir schneiden den Obstbaum oder wir lassen es ganz, denn ein falscher Schnitt macht mehr schaden als kein Schnitt.
Auf einen starken Baumschnitt folgt ein starker Austrieb.
Der Apfelbaum ist eine Pflanze, die einen bestimmten Aufbau hat und bei jeder Aktion eine Reaktion zeigt.
Am untersten Ende, also im Boden, ist die Wurzel. Ich nenne das mal das Gehirn des Baumes (kann man darüber streiten).
Die Wurzel in Fachkreisen auch Unterlage genannt, kann schwach bis enorm wachsend sein und ist ausschlaggebend für die Wüchsigkeit des Baumes.




Ein Baum auf einer stark wachsenden Unterlage kann nicht durch Schnittmaßnahmen gebändigt werden.
Jetzt gehts Los:
Über der Veredelungsstelle kommt der Stamm. Dieser ist je nach Unterlage Busch,- Halbstamm,- Hochstamm, -je nach Höhe schneller zu beernten und zu pflegen. So kann es sein, dass dein Hochstamm erst nach 7 Jahren die ersten Früchte trägt.

Am Stamm liegen die Leitäste, die am besten nicht mehr als drei betragen sollten. Sie sind das Hauptgerüst und lassen dann eine gute Belichtung zu.
Abgehend von den Leitästen kommen die Fruchtäste, die flach abwärts zeigen und so für gute Erträge sorgen.
An der Spitze der Leitäste befindet sich die Leitastverlängerung.
Vorlaufend am Stamm befindet sich die Stammverlängerung, die meistens senkrecht nach oben geht. Von ihr aus gehen die drei Leitäste und nur Fruchtholz. Am Apfelbaum kann man deutlich den einjährigen Trieb mit den Blattknospen, die dicht am Trieb anliegen, zum zwei und dreijährigen Holz mit den Prallen-Blütenknospen und Spießen unterscheiden.
- Baumschnitt: so und was muss nun weg.
Wie zuvor erwähnt, grundsätzlich wird nicht stark zurückgeschnitten. So verhindern wir ein starken Austrieb von Wassertrieben. Im Gegenzug fördern wir so die Bildung von Fruchtholz.
Alles, was nach innen wächst, totes Holz und zu dichte Kronen werden ausgelichtet. So bekommen wir in den nächsten Jahren einen schönen Aufbau, mit lichter Krone und drei Leitäste bekommen.
Aber denke nicht, dass nur mit einer Schnittmaßnahme alles in Butter ist. Nein, auch ein Obstbaum benötigt ein wenig Dünger und Gesundheitspflege, sodass die Apfelernte eine Gute wird.
Und wenn Ihr Fragen habt, nur zu, nutzt dazu die Kommentarfunktion. Danke fürs Teilen und Liken.
Euer Pflanzenarzt Rene Wadas