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Hallo liebe Pflanzenfreunde

heute möchte ich mich einer E-Mail widmen, die ich aufgrund meines letzten Beitrages bekommen habe.

Lieber Pflanzenarzt,

dass der einmal geschlagene Weihnachtsbaum kein Wasser mehr aufnahmen kann, das kann nicht stimmen. Wir haben seit etlichen Jahren immer über 4 m hohe Nordmannstannen, die meist erst am 23. Dezember geschlagen wurden. In den ersten Tagen „saufen“ die immer bis zu 2 l/Tag (anfangs Wasser mit Glyzerin). Nach wenigen Tagen reduziert sich das auf unter 1 l/Tag und meist Ende Januar bis Mitte Februar reduziert sich das so weit, dass ich das Gießen dann einstelle. Die Bäume stehen dann mindestens bis Ende Januar und einmal bis im März, bis sie anfangen zu nadeln. Auch hatten wir schon mal einen Extremfall. Ende Januar fing der Baum an zu blühen, und kurz darauf bekam er neue Triebe. Vergangenes Jahr hatten wir schon wieder neue Triebe (aber keine Blüten). I

Meine Antwort

Seit 20 Jahren haben wir jedes Jahr eine Nordmanntanne, die wir leider nicht frisch schlagen können. Am Vortag des Heiligen Abends wird die Nordmanntanne in die Weihnachtsstube gebracht und mit der ganzen Familie geschmückt. Wobei meine Aufgabe darin besteht, die Tanne aufzustellen. Damit die Tanne bis zum 6. Januar frisch bleibt und Nadeln nicht im ganzen Haus verteilt werden, habe ich natürlich im Internet recherchiert und Kollegen gefragt, wie diese es handhaben. Im Ständer mit Wasservorrat und die Nadeln eingesprüht, damit hatte ich die beste Haltbarkeit erreicht. Meine Bäume haben nie so viel Wasser aufgenommen. Wenn aber der Baum frisch geschlagen wird, bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt, kann der Baum über die Schnittstelle einige Zeit Wasser über die Transportröhrchen im Splintholz aufnehmen. Das Transportieren von Wasser und Nährsalzen aus den Wurzeln bis zum Wipfel in Höhen von bis zu 100 Metern stellt eine Meisterleistung der Bäume dar. Die Transportröhrchen (Kapillaren) im Splintholz sind so dünn, dass eine Kapillarwirkung entsteht.

Bei Verletzungen der Rinde oder im jungen Holz sondert der Baum als Schutzmaßnahme zum Wundverschluss einen Harz ab. Diese zähe und klebrige Flüssigkeit verklebt die Transportröhrchen, und der Baum kann kein Wasser mehr aufnehmen. Durch Anschneiden der alten Schnittstelle kann man eventuell entgegenwirken, habe damit noch keine Erfahrung gemacht. Ein qualitativ hochwertiger Weihnachtsbaum hat so viele Reservestoffe eingelagert, dass er austreiben kann. Was ich persönlich noch nie gesehen habe, aber man lernt nie aus, was uns die Nachricht doch zeigt. Dafür noch einmal Danke. Ich werde jedenfalls versuchen, einen frisch geschlagenen Weihnachtsbaum zu kaufen. Oder einfach mit meiner Familie selbst einen Baum schlagen, mal sehen, ob dieser auch austreibt in unserer Weihnachtsstube.

Ich wünsche Euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit

Immergrün ist nicht immer grün

Auch wenn die Bezeichnung uns etwas anderes vorgibt und leicht irreführend ist: Viele immergrüne winterharte Balkon- und Terrassenpflanzen benötigen in sehr kalten Wintern eine Art Schutz. In der Natur, im Boden gewachsen, sind sie absolut winterharte Pflanzen, aber im Topf friert die Wurzel oft durch. Aber die Kälte ist nicht das größte Problem, im Winter richtet die Sonne leider den größten Schaden an.

Wichtig ist ein regen- und windgeschützter Standort, am besten dicht an der Hauswand.

Juteschutz

Winterharte Pflanzen sollte man mit Jute vor der Wintersonne schützen. Zudem sorge ich dafür, dass sie einen Schluck Wasser bekommen.

Achtung

Alle immergrünen Pflanzen verdunsten im Winter bei Sonne Wasser. Doch ist der Topf durchgefroren, können sie kein neues Wasser aufnehmen. Im Frühjahr werden sie dann braun.

Mein Tipp

Winterharte Pflanzen:

Bambus, Glanzmispel, Kirschlorbeer, Zwergkiefer, Feuerdorn, Christrose oder Lavendel bieten im Winter auf dem Balkon oder der Terrasse ein grünes „Vorzimmer“.

Mehr Tipps vom Pflanzenarzt jeden Tag gibt es hier! Nicht nur für winterharte Pflanzen

Mit dem Pflanzenarzt durchs Gartenjahr: Ein immerwährender Begleiter für glückliche und gesunde Pflanzen 

Hilfe vom Pflanzenarzt an jedem Tag des Jahres – und nicht nur einmal, sondern immerwährend! René Wadas bietet in seinem Gartenjournal Tipps und Ratschläge für alle, die sich intensiv um ihre Pflanzen kümmern und nachvollziehen möchten, wie es ihren Schützlingen übers Jahr ergeht. In diesem schön gestalteten Buch mit robustem Umschlag können Gartenfreunde selbst notieren, wie es um Farn, Buchsbaum und Co. bestellt ist, welche Hilfmittel eingesetzt wurden etc. Natürlich begleitet der Pflanzenarzt gewohnt kompetent und garantiert ohne Chemie durch das Jahr und liefert auf jeder Seite nützliche Hinweise für den Umgang mit den Lieblingen auf dem Balkon und im Beet. Eine unverzichtbare Ergänzung zu den bisherigen Bänden!

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Passend zur Weihnachtszeit ist die Website vom Pflanzenarzt wieder repariert. Eine besonders schöne Pflanze in dieser Jahreszeit ist der Weihnachtsstern.

Euphorbia pulcherrima, Poinsettie, Weihnachtsstern.

Ich freue mich in der dunklen Jahreszeit auf meine Weihnachtssterne, die immer in der Wohnung verteilt werden. Vielleicht ein wenig spießig, aber traditionell und bei uns nur in Rot. Die Züchtung hat sich rasant entwickelt. Es gibt ein breites Angebot an verschiedenen Größen und Farben.

Wo ist der Ursprung des Weihnachtssterns?

Der Weihnachtsstern stammt aus den tropischen Laubwäldern Mexikos und Mittel- und Südamerika. Er kann eine Höhe von 4 Metern erreichen und verholzen. Er bildet nur Brakteen. Das sind die roten Hochblätter, die fälschlicherweise oft als Blütenblätter bezeichnet werden. Die Blüten aber sind klein, gelb-grün und unscheinbar in der Mitte, an der Triebspitze, zu finden. Er ist eine Kurztagpflanze. Das bedeutet, der Weihnachtsstern ist so empfindlich, dass er jede Lichtquelle bemerkt. Es ist keine Schwierigkeit, den Weihnachtsstern über mehrere Jahre zu erhalten.

Warum werden die Blätter am Weihnachtsstern nicht rot?

Oft wundert man sich, warum er keine roten Blätter mehr bekommt. Die kleine Straßenlaterne oder das Zimmerlicht halten ihn ab, vom vegetativen ins generative Wachstum zu wechseln. Im Vegetativen wächst der Weihnachtsstern nach oben und in die Breite. Sobald die Tageslänge unter zwölf Stunden fällt, beginnt die Ausfärbung der oberen Blätter (Brakteen). Blüten werden gebildet und das Wachstum wird eingestellt (generativ).

Weihnachtssterne reagieren auf die Tageslänge.

Soll der „Stern“ zur Weihnachtszeit zum Blühen gebracht werden, muss die Pflanze ab Anfang September verdunkelt werden. Ab Mitte Oktober gibt es den natürlichen Kurztag.

Wie pflege ich meinen Weihnachtsstern?

Gießen:

Der Weihnachtsstern sollte gleichmäßig feucht gehalten werden. Gegen Staunässe (also zu viel Wasser) reagiert er empfindlich und schmeißt schnell alle Blätter ab.


Wärme:

Er benötigt eine Temperatur von mindestens 18-20 Grad. Kälte verträgt er gar nicht! Es sollte daher schon beim Kauf darauf geachtet werden, dass er gut verpackt wird und keinen Kälteschaden bekommt.


weitere Pflege:

Ist der Stern gut durch den Winter gekommen, kann er den Sommer über im Garten stehen, dort wird er zu einer stattlichen Größe heranwachsen. Ausschlaggebend für das Wachstum ist eine gute Erde (Universalerde) und ein großer Pflanzkübel (es ist auch möglich, den Weihnachtsstern ins Beet zu pflanzen). Regelmäßiges Düngen ist unerlässlich.


Krankheiten:

Regelmäßige Kontrolle des Wurzelballens ist zu empfehlen. Gesunde Wurzeln sind immer schön hell. Aus einem unbekannten Grund wissen auch die weißen Fliegen, wo sie schön warm überwintern können. Eine frühzeitige Behandlung mit Neem hält sie auf Abstand. Mit ein bisschen Pflege muss ein Weihnachtsstern nicht gleich in den Müll, sondern ihr könnt viele Jahre Freude an dieser Pflanze haben.


Weiße Fliege

Weihnachtsterne oder viele andere Pflanzen sind das Zuhause der Weißen Fliegen, sie gehören zu den Mottenschildläusen. In Deutschland kommen nur zwei Gattungen vor: die gemeine Gewächshaus-Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum) und die immer häufiger anzutreffende Baumwoll-weiße Fliege (Bemisia tabaci). Durch das Saugen von Pflanzensaft schaden sie unsere Pflanzen Nährstoffentzug, Übertragung von Viren sowie Honigtauausscheidungen. Es kommt zum Vergilben der Blätter, zu Verwachsungen der Pflanze und zur Ansiedelung von Schwärzepilzen (Rußtau). Die Weibchen legen bis zu 400 Eier. Die Entwicklungsdauer ist stark abhängig von der Temperatur. Die Erwachsenen leben etwa 4 Wochen.

Vorbeugung und biologische Bekämpfungsmaßnahmen:

Der Einsatz von Neem hat gute Erfolge gebracht. Zu beachten ist, dass Neem Konzentrat morgens oder abends tropfnass auf die Pflanzen gesprüht wird. Neem benötigt 2-3 Stunden, bis es von den Blättern aufgenommen wird. Die Schädlinge, die mit ihrer Saugtätigkeit Pflanzensaft mit dem Neem Wirkstoff aufnehmen, hören sofort mit ihren Fraßtätigkeiten auf. Sie können sich nicht mehr weiterentwickeln und vermehren und verhungern. Auch der Einsatz von Orangenöl hilft, die Flügel trocknen aus und die weiße Fliege kann nicht mehr fliegen und stirbt. Nur wenige Tropfen in warmes Wasser geben und unter schütteln die Pflanzen einsprühen. Orangenöl gibt es auch schon als Pflanzenschutzmittel im Handel.

Trauermücken

Sind 2-5 mm lang, dunkel gefärbt, taumelnd, wie betrunken fliegen sie manchmal in Scharen um die Töpfe. Die beinlosen Larven sind 6-7 mm lang, schmutzig weiß mit einem schwarzen Kopf. Die Larven ernähren sich von verrottendem organischem Material, Moose, Algen und Pilzen in der Erde. Durch ihre kurze Lebensdauer entwickeln sich viele Generationen, die sich aus Eiern entwickeln, die vorher dem Weibchen in die Erde gelegt wurden. Von der Eiablage bis zum erwachsenen Tier dauert bei Zimmertemperatur ca. 22 Tage. Die ersten Larven schlüpfen schon nach 4 Tagen. Bei warmem und feuchtem Klima fühlen sich die Larven sehr wohl.

Bei einem starken Befall werden junge Wurzeln angefressen und sie können ins Pflanzengewebe eindringen. Dabei übertragen Sie häufig Pilzkrankheiten.

Blumenerde haben heute einen großen Anteil an Grünkompost, das beste Futter für die Kinderstube der Trauermücken. Die kleinen Trauermücken finden sie in jedem Sack Blumenerde, die kleinen Luftlöcher, um dann dort bis zu 160 Eier abzulegen. Wenn jetzt die Blumenerde als Zimmerpflanzenerde genutzt wird und die Pflanzen darin kräftig Wasser bekommen, ist das genau das, was die Mücken benötigen. Der Familienzuwachs ist dann gewiss.

Vorbeugung und biologische Bekämpfungsmaßnahmen:

Die beste Gegenmaßnahme ist, die Topfpflanzen weniger zu gießen. Ein starker Befall mit Trauermücken ist meistens ein Anzeichen das, zu viel gegossen wird.

Die Larven können sich mit der Kapillarkraft fortbewegen. Ist diese Kraft unterbrochen, dann sind die Larven nicht mehr so beweglich und verhungern.

Pflanzen helfen Pflanzen.

Neem Schrot oder Neem Konzentrat sorgen dafür, dass die Mücken ihre Fraßtätigkeiten einstellen und verhungern.

Kleine Gelbtafel die mit Leim bestrichen, sind, fangen die erwachsenen Tiere ab und verhindern die erneute Eiablage.

Mehr wissen, nicht nur über den Weihnachtsstern

Gärtnern ist eines unserer liebsten Hobbys: Das kleinste Fleckchen Grün wird bepflanzt, gehegt und gepflegt. Doch nicht nur auf dem Balkon, im Schrebergarten oder im Gemüsebeet blüht es mal besser, mal schlechter – auch unsere Zimmerpflanzen erfreuen und machen Sorgen, wenn sie nicht gedeihen wie gewünscht oder mit Krankheiten und Schädlingen zu kämpfen haben. Aber auch hier weiß Pflanzenarzt René Wadas Rat – in seinem neuen Buch vermittelt all sein Wissen rund um Ficus, Monstera und Co. – wie immer ganz natürlich.

Vielleicht versucht ihr es auch einmal, einen Weihnachtsstern zu erhalten, oder habt es schon und berichtet mal von euren Erfolgen. Viele Grüße und eine schöne Adventszeit wünscht euch Rene Wadas der Pflanzenarzt.

Manchmal kann ein Bodenschädling Probleme verursachen.

Drahtwürmer, Erdraupen, Engerlinge nicht immer ein Bodenschädling.

Wir Gärtner neigen dazu, alles was im Boden lebt und unsere mühevolle Gartenarbeit von unten angreift, als Bodenschädling zu bezeichnen. In unseren Gartenböden sollte es nur so von Lebewesen wimmeln. Das ist der Indikator dafür, dass wir einen gesunden Gartenboden besitzen. Nur so können wir eine gute Ernte erwarten. Millionen von Pilzen und Bakterien in einem Teelöffel voller Erde, die wir nicht mit unseren Augen sehen können. Oder aber auch Engerlinge, die sich im Verborgenen unsere Rasenwurzeln schmecken lassen.

Ein Teil deiner Ernte gehört der Natur

Maulwurfsgrillen, die aussehen, als kämen sie von einer anderen Welt, gehören zu unserem Gartenboden dazu. Nicht immer sind sie ein Bodenschädling. Die Natur hat in ihrem ausgeklügelten System Platz für alle geschaffen. Ich bin immer bereit, einen Teil meiner Ernte der Natur zu überlassen. Jeder, der das ebenfalls tut, ist schon ein Stück weiter im ewigen Kampf in den Kleingärten, um die besten Ernten einzufahren. Viele Bodenlebewesen werden von uns zu Schädlingen degradiert, weil wir uns zu wenig mit ihnen auseinandersetzen. Im Laufe der Evolution der Pflanzen, haben diese Möglichkeiten entwickelt, sich vor den einen oder anderen fressenden Feinden zu schützen.

Lernen wir von der Natur

Das können wir als Gärtner uns zunutze machen. Lernen wir von den Pflanzen, verstehen wir auch, diese zu schützen, ohne unsere Umwelt zu belasten. Einige Bodenlebewesen haben wir unwissend aus unseren Gärten vertrieben, ohne die daraus resultierenden Konsequenzen zu beachten. Haben wir eines vertrieben, wird sich anderes dafür vermehren.

Der Drahtwurm ist die Larve des Saatschnellkäfers Agriotes lineatus.

Spreche ich mit Landwirten oder Gärtnerkollegen, gehören die Drahtwürmer zu den größten Übeltätern, Bodenschädling im Boden. Zu erkennen an den längst Linien auf den Flügeldecken (lineatus von Linien). Der Körper ist längst oval, 7–10 mm groß. Er heißt Schnellkäfer, weil er die Möglichkeit hat, sollte er auf dem Rücken liegen, schlagartig mit einem Klick-Geräusch in die Luft schnellt und sich umdreht. Die Käfer mögen Blätter von Leguminosen (Schmetterlingsblütlern), Bohnen, Lupinen, Klee und Gräsern. Den Schaden, den die Käfer in unseren Gärten verursachen, sind unbedeutend.

Rund, steif und hart wie Draht, bis zu 2,5 cm groß, leben im Boden, benötigen 3–5 Jahre, um sich zu verpuppen, das ist der Drahtwurm, die Larve des Käfers, davor fürchten sich viele Gärtner. Bis sie sich verpuppen, fressen sie abgestorbene Pflanzenmaterialien später aber auch lebende Pflanzen und das macht sie so unbeliebt. Am liebsten mögen sie Weizen, Mohrrüben, Kartoffeln und andere Wurzelgemüse. Am wohlsten fühlen sie sich im feuchten Grünland. Auf umgebrochenem Gartenland mit Gründung sind sie oft anzutreffen.

Drahtwurm aus dem Garten verbannen

Oft werde ich gefragt, was wir dagegen unternehmen können, gegen diese Plagegeister. Zunächst mal müssen wir schauen, warum gibt es so viele Drahtwürmer als Bodenschädling.

Wichtig zunächst nachforschen

  1. Ist das Gartenland frisch umgegraben, war dort vorher eine Wiese.
  2. Habe ich Klee als Gründung eingesetzt.
  3. Ist der pH-Wert des Bodens in Ordnung. Drahtwürmer lieben sauren Boden.
  4. Ist der Boden sehr feucht. Sie lieben auch feuchten Boden.
  5. Wie sieht es mit der Artenvielfalt in meinem Garten aus?

Es gibt eine Menge natürliche Faktoren, die dafür Sorge tragen, dass es mehr oder weniger Fraßschäden an meinen Pflanzen gibt.

Jede Larve ist eine proteinreiche Nahrungsquelle

So eine knackige Larve voll mit Protein ist ein toller Snack oder auch eine vollwertige Mahlzeit einiger Gartengenossen. Natürliche Feinde sind Eidechsen, Spitzmäuse, Igel, Maulwurf, Maulwurfsgrille, Vögel und natürlich Hühner, die genau wissen, was Ihnen schmeckt. Wenn ich diesen Nützlingen Raum in meinem Garten gebe, reduziert sich der Bestand meist auf eine erträgliche Größe. Sollte es doch mal notwendig sein, eingreifen zu müssen, kann ich das mit folgenden natürlichen Mitteln.

Was ist zu tun?

1. Einbringen von Gartenkalk reguliert den pH-Wert und der Wohlfühlfaktor ist gestört.

2. Auf Gründung verzichten, die Folge ist weniger Nahrung für die Plagegeister.

3. Ringelblumen und Tagetes zwischen den Kulturen setzen, die Larven knabbern an den Wurzeln und sterben.

4. Nach dem Umgraben von Rasenflächen erst Tagetes oder Ringelblumen als Zwischenfrucht sähen.

5. Mulchen mit Wurmfarn aus dem eigenen Garten.

6. Halbe Kartoffeln oder Mohrrüben als Fangpflanze in den Boden graben. Die Laven bohren sich in die Wurzelknollen, später werden sie wieder ausgegraben und an die Hühner verfüttert.

Das im Boden lebende Zusammenspiel der Tiere ist essenziell. Auch da gilt, fressen und gefressen werden. Die Maulwurfgrille wird nicht nur von einigen Gartenbesitzern gefürchtet, sie gilt auch als natürlicher Feind des Drahtwurmes.

Die Maulwurfsgrille Gryllotalpa gryllotalpa

ihr Körper ist gedrungen, walzenförmig, erdbraun, 3,5 bis 5 cm groß. Ihre Vorderbeine sind zu Grabschaufeln geformt. Sie hat Flügel, aber die Flugfähigkeit ist stark eingeschränkt. Sie ist nachtaktiv und kann in einer Nacht mit ihren Schaufeln bis zu vierzig Meter unterirdische Gänge wühlen. Am liebsten frisst sie Insekten, Engerlinge, Larven und Würmer. Ein Weibchen kann mehrere Hundert Eier legen, wenn dann nicht genügend Insekten vorhanden sind, fressen sie auch Artgenossen und das, was den Gärtner ärgert, frische Pflanzenteile. In wenigen Gebieten können Sie zu Plagen werden und als Bodenschädling bezeichnet werden. Wiederum sind sie vielerorts ausgerottet worden. Maulwurfsgrillen stehen auf der roten Liste. Sie lieben feucht Böden und Wasser gehört zu Ihrem Element. Dort können sie sich genauso gut fortbewegen wie am Land, darum werden sie auch in Regionen Erdkrebse genannt. Merkmale für die Maulwurfsgrille sind:

  1. Am Morgen sind Sämlinge durch Grabtätigkeiten aufgewühlt und vertrocknet.
  2. Bei starkem Aufkommen werden die Wurzeln einiger Pflanzen angefressen und sterben ab. Am liebsten an Wurzeln jüngerer Pflanzen, bevorzugt werden Gemüsekulturen, Kartoffelknollen, Getreidesaaten, aber auch Wiesen und Kleefelder.
  3. Das Weibchen baut ab April Nester und füllt diese mit Eiern. Sie beißen die unterirdischen Wurzeln ab, sodass der Boden Kahlstellen aufweist und so sich schneller erwärmt.

Genieße die Schönheit der Tiere und denke nicht an Bodenschädling

Grundsätzlich sollte man sich an der Schönheit der Tiere erfreuen und wissen, dass im Garten die Natur zu Hause ist. Andere Gartenbesitzer bekommen solche Tierchen niemals oder nur fast nie zu Gesicht. Im Falle einer Plage können die Tierchen durch eine einfache Falle gefangen werden und in der Natur wieder ausgesetzt werden. Die Maulwurfgrillen werden magisch von Wasser angezogen. Einfach einen kleinen Eimer mit wenig Wasser füllen und fünf Zentimeter tiefer als den Boden eingraben und mit Holz abdecken. Nun wühlen sich die Grillen zum Wasser, fallen in den Eimer, kommen nicht mehr heraus und können in der Wildnis ausgesetzt werden.

Ein tolles Geschenk nicht nur für Freunde

Was tun, wenn der Mehltau die geliebte Rose verkümmern lässt und Spinnmilben dem fleißigen Lieschen zu Leibe rücken? Pflanzenarzt und Bestsellerautor René Wadas schwört auf rein biologische Bekämpfungsmittel: Tinkturen aus Brennnessel, Rainfarn und Ackerschachtelhalm reichten meist aus, um die Pflanzen zu stärken. Und so manches Mal kann man sich vermeintliche Schädlinge auch zunutze machen: An der richtigen Stelle und im richtigen Maß können sie durchaus Gutes bewirken. In seinem neuen Buch vermittelt der Pflanzenarzt all sein Wissen rund um Schädling, Ungeziefer und Co. – wie immer ganz natürlich.

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